Diese Nachricht erschüttert die Skateboard-Welt wie ein Paukenschlag. Am 24. August 2020 hat Lucien Clarke verkündet, dass er einen Sponsoringvertrag mit Louis Vuitton abgeschlossen hat. Im Klartext heißt das, dass der aus Jamaika stammende Proskater, der zu den besten und bekanntesten Skateboardern Englands gehört, der erste Proskater ist, der für das französische Luxuslabel fährt.
Und mehr noch, er ist der erste bekannte Skateboarder überhaupt, der für ein derartige Luxusmarke fährt. Klar gibt es auch sehr teuere Teile von Supreme (nicht zu vergessen, die Supreme x LV Collabo 2017), es gibt Skater, die für Noah NYC fahren und auch Luciens Homebrand Palace Skateboards ist nicht unbedingt für niedrige Preise bekannt, aber LV ist doch eine ganz andere Liga.
Und während die einen noch streiten, ob das jetzt cool ist oder Ausverkauf, postet Lucien in den letzten Tagen fleißig Previews möglicher Signature Produkte. Im Fokus stehen natürlich seine Signature Schuhe, die gleichzeitig die ersten LV Skateschuhe darstellen. Aber auch das geteaserte Deckdesign dürfte Sammlerherzen höher schlagen lassen. Kommt da wirklich ein Palace x LV Deck auf uns zu?
Wer jetzt übrigens mit dem Gedanken spielt sich die Lucien Clarke x Louis Vuitton Schuhe zu holen (also sofern sie überhaupt für den breiten Markt zugänglich gemacht werden), dem sei gesagt, dass sie höchstwahrscheinlich nicht ganz billig sein werden. Der vergleichbare "LV Trainer" kostet stolze 890,- € und ich gehe davon aus, dass der LV Lucien Clarke nicht bedeutend günstiger sein wird. Damit ähnelt nicht nur der Schuh optisch früheren Modellen von Chad Muska (für mich irgendwo zwischen CM802 und CM901), sondern Lucien selbst setzt genauso wie Muska neue Maßstäbe, was den Preis angeht.
Seit Chad Muska 1997 mit seinem ersten Pro Model bei éS den ersten Skateschuh für $ 100,- droppte, hat sich der Preis seiner Modelle stetig nach oben entwickelt. Meines Wissens ist der aktuelle Supra Muska2000, der erste und einzige Skateschuh für $ 200,-. Diese Marke wird Lucien nun um ein vielfaches übertreffen, sollte der Schuh erscheinen. Bleibt die Frage wo es ihn dann zu kaufen geben könnte. Die Supreme Shops wären auf Grund ihrer Verbindung zu LV und der Tatsache, dass sie früher auch Palace verkauft haben, eine naheliegende Wahl. Genauso natürlich wie die Palace Shops.
Doch bei allen Diskussionen über Preise und Exklusivität (die natürlich auch Palace und Supreme umgeben), möchte ich an dieser Stelle vor allem zwei Dinge hervorheben:
1. Diese Zusammenarbeit ist ein verdammt großer Deal für dunkelhäutige Menschen in der Modeindustrie. Virgil Abloh als erster schwarzer Artistic Director bei Louis Vuitton heuert einen aus Jamaika stammenden Jungen aus den Straßen Londons an, um eine der teuersten, exklusivsten und angesagtesten Luxusmarken der Welt zu repräsentieren. Wer hätte das vor 20 Jahren für möglich gehalten?
2. Virgil Abloh ist ein Skater, der nicht nur mit seinem Label "Off-White" die Streetwear-Branche in Atem hält sondern auch Streetwear immer tiefer in der DNA von LV platziert. Skateboarding war schon immer eine der wichtigsten Inspirationen für Streetwear und Streetwear ist wiederum seit Jahrzehnten eine Inspiration für Prêt-à-Porter und sogar Haute Couture Mode. Jetzt zementieren Lucien und Virgil diesen Platz in der Modewelt und zeigen gleichzeitig, dass Streetwear und Skateboarding ernstgenommen werden müssen. Wer hätte das vor 20 Jahren für möglich gehalten?
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