Samstag, 28. Februar 2015

15 Bands you need to know for 2015

Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere an meine Bandvorhersage von 2014. Damals habe ich euch 14 Bands vorgestellt, die man meiner Meinung nach für das Jahr auf dem Schirm haben sollte. Einge davon brachten tatsächlich neue Musik raus, manche schafften den Durchbruch (man denke an Neck Deeps Warped Tour Abriss) und andere haben das Jahr genutzt um den Durchbruch für 2015 vorzubereiten - Trophy Eyes waren im Februar erstmals in Europa und UK unterwegs.

Nun haben wir schon Februar 2015 und es wird Zeit sich mit der aktuellen Musiklandschaft zu beschäftigen...



Weiterhin ein ganz großes Thema wird die neue Verbrüderung von Pop Punk und Hardcore sein, die einst New Found Glory initiiert haben und A Day To Remember groß gemacht hat. Ganz allgemein scheint sich Pop Punk aber einer Beliebtheit zu erfreuen, wie seit 10 Jahren nicht mehr.


Man Overboard (USA)



3 Alben, 7 EPs, 1 Live-Album und 2 Old-Stuff-Collections haben die 5 Jungs aus New Jersey bereits seit 2010 veröffentlicht und damit sind Man Overboard die sicherste Bank, wenn es darum geht wer 2015 auch in Europa landen wird. Nach dem erneuten Hiatus von blink-182 (oder zumindest von Tom) braucht die Welt einfach eine neue zweistimmige Pop Punk Größe. Da liegt es nahe, dass eine Band, die sich nach einem alten blink Song benannt hat einspringt...

Im April '15 wird übrigens die verschobene Club Tour nachgeholt und dort werden sie uns Hits wie diesen hier vorsetzen:

Dead End Dreams von Man Overboard auf tape.tv.



Knuckle Puck (USA)



Natürlich muss ich da auch Knuckle Puck erwähnen. Die Band aus Chicago wurde bereits 2011 gegründet und brachte bisher bereits 6 EPs raus - u.a. eine Split 7'' mit Neck Deep. 2015 soll nun das erste Album auf Rise Records erscheinen. Stilistisch bewegte man sich bisher irgendwo zwischen La Dispute und den Kumpels von Neck Deep. Heißt also Pop Punk, modern Hardcore und ein bisschen Indie. Wenn das geplante Debüt das Niveau von Songs wie "No Good" halten kann, steht dem Durchbruch eigentlich nichts im Wege.




Real Friends (USA)



Ebenfalls aus Chicago kommen Real Friends, die nicht viel anders aber einiges besser machen. 6 selbstveröffentlichte EPs und ein Album auf Fearless Records von 2014 stehen zu buche und haben das Profil einer ernst zu nehmenden Melodic Hardcore / Emocore / Pop Punk Band geschliffen. Freunde von Jimmy Eat World sollten hier mal genauer hinhören.



Thesis (AUS)



Diese 5 Jungs aus Sydney werden - wenn alles gut geht - ihren Weg im Windschatten von Trophy Eyes auch in der restlichen Welt gehen. In Australien jedenfalls reißen sie schon ordentlich ab.
Bisher gibt es zwar nur eine EP, aber Songs wie das unfassbar intensive "Stain" zeigen, was in der Band steckt und wovon wie unbedingt noch mehr hören wollen!



Polar (UK)


Wer gerne etwas mehr auf die Fresse möchte, sollte sich etwas eingängiger mit der großartigen Band Polar auseinandersetzen. 2 Alben und 2 EPs bieten den perfekten Soundtrack für den Winter, können getrost aber auch das restliche Jahr über gehört werden. Auch wenn sich zuletzt auf das Album " Shadowed by Vultures" ein paar melodische Elemente geschlichen haben, bieten die meisten Songs doch eher melancholischen Haudrauf-UK-Hardcore à la Gallows (zu Frank Carter Zeiten). Der Fünfer aus Guildford in England hat übrigens für 2015 das dritte Album angekündigt.



Trash Talk (USA)


Was soll man über Trash Talk noch sagen? Wer sie einmal live gesehen hat, der weiß, dass es kaum eine intensivere Hardcore Punk Show zur Zeit gibt.

Aber auch auf Platte reißen sie einiges ab und haben schon eine prominente Schar an Fans und Unterstützern gefunden. So arbeiteten sie bereits mit dem Produzenten Steve Albini (u.a. Nirvana und Barb Wire Dolls) und nahmen einen Track mit dem legendären Keith Morris auf (Sänger von OFF! sowie Circle Jerks und erster Sänger von Black Flag). Darauf folgten Touren u.a. mit SpaceGhostPurrp, Cruel Hand und Cerebral Ballzy. Schließlich wurden Odd Future Wolf Gang Kill Them All auf sie aufmerksam, auf deren Label die letzten beiden Alben von Trash Talk erschienen und mit denen sie inzwischen mehrere Tracks machten und gemeinsame Auftritte absolvierten.

Dieses Jahr sind die Jungs aus Sacramento übrigens mit Being As An Ocean, Stick To Your Guns und Deez Nuts erneut in Europa unterwegs.





Ein anderes großes Ding in 2015 bleibt natürlich weiterhin traditioneller Hardrock und Metal. Vor allem Psychodelic, Doom, Stoner, Proto und auch Thrash sind das Ding der Stunde.


Kadavar (D)


Ganz vorne mit spielen dabei natürlich Kadavar aus Berlin. Kadavar sind groß. Sehr groß und sie werden noch viel größer. Kein Plattenladen von hier bis LA in dem man noch an Vinyls der Retrogötter vorbei kommt. Sie bilden momentan die Speerspitze einer Welle von Bands mit Bärten und engen Hosen, die schamlos dem Rock 'n Roll der 60er und 70er fröhnen.

Konzerte in ganz Europa, Australien und den USA im letzten Jahr folgen nun im Jahr 2015 nicht viele aber dafür umso größere Festivals. Dabei stehen keine geringeren als Rock Im Park // Rock Am Ring (u.a. mit Foo Fighters, Slipknot, The Prodigy, Rise Against, Beatsteaks, Motörhead), das Resurrection Fest in Spanien (u.a. mit Motörhead, In Flames, KoRn, Refused, Heaven Shall Burn) und das legendäre SXSW (u.a. mit AWOLNATION, Cancer Bats, Dilated Peoples, Hopsin) in den USA an.

Die Homies von Koloss haben jüngst Kadavar zu Ehren ein T-Shirt, ein Baseball Shirt, einen Zip-Hoodie und ein Deck auf den Markt geschmissen. Sehr gute Idee.




The Shrine (USA)



3 Skater Dudes aus Venice Beach mit einer Vorliebe für Hardrock und Punk.

Die Dirtbags von Huf Quality Footwear haben The Shrine auch bereits entdeckt und ihnen nicht nur ein T-Shirt sowie ein Baseball Shirt gewidmet, sondern sogar ein paar schnieke Socken raus gehauen.




Space Chaser (D)


Man kann eigentlich sagen diese Jungs sind Berlins Thrash Metal Speerspitze. Seit 2011 gibt es die Band und seitdem haben sie eine Demo, eine E.P. und ein Album veröffentlicht. Außerdem spielen sie sich unermüdlich in die Herzen der Berliner Fans und touren regelmäßig durch die ganze Republik.

Zum Glück ist Thrash Metal gerade eins der großen Dinger, deswegen stehen die Chancen nicht schlecht, dass wir weiterhin regelmäßig von ihnen hören werden.

Für die Münsteraner Hardcore Skater Koloss haben sie jüngst eine Hymne namens Skatemetalpunks geschrieben und Koloss hat zum Dank ein Baseball Shirt springen lassen. Ein sehr schöne Unholy Union das.




Wulfpack (D)



Coburg in Franken. Bekannt vor allem für die HUK, Brose, den VSG Coburg/Grub aus der 1. Volleyball Bundesliga, das größte Samba Fest Europas und natürlich die Veste Coburg, in der es sich schon Martin Luther zeitweilig gemütlich gemacht hat.

An alternative Musik denken die Meisten eher weniger. Das sollten sie aber. Denn mit den Hardcore-Crustpunx Rawside und der deutschsprachigen Pagan Metal Legende Varg kommen gleich zwei bekannte Szenebands aus Coburg.

Seit 2013 Jahr gesellt sich eine weitere großartige Band dazu: Wulfpack. Also eigentlich gibt es eine ganze Reihe Bands aus Coburg und Umgebung. Nicht zuletzt Ritual Killing. Aber Wulfpack - mit Justin dem Sohn von Henne, dem jüngst wegen des Dealens mit Crystal Meth verhafteten Sängers von Rawside - gehören sicher zu den vielversprechendsten. Mit dem Hardcore Punk des Vaters hat Wulfpack allerdings eher weniger am Hut. Dann schon eher mit den Vorlieben die man schon immer auf Hennes T-Shirts ablesen konnte. Denn das Deutschpunk Urgestein hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er auf Metal Bands wie Extreme Noise Terror, Devil Driver oder Iron Maiden steht.

Und da genau da wo sich Punk und Metal treffen sind Wulfpack zu Hause. Sie spielen - ihr ahnt es - feinsten Thrash Metal in traditioneller 80er / früh-90er Jahre Ausprägung. D.h. weiße Basketball Sneaker, Nietengürtel, Lederjacke, Slayer T-Shirt und los geht es. Dabei klingen die 4 Kids aus Oberfranken aber so frisch, dass man sich direkt ins Jahr 1986 zurück versetzt fühlt. Die Jungs wissen was sie tun und lieben und vor allem leben den Scheiß.

Was Muiciple Waste? Wulfpack gehört die Zukunft!



Iron Reagan (USA)



Iron Reagan ist der verkorkste kleine Bruder von Municipal Waste, Cannabis Corpse und Darkest Hour. Denn aus Mitgliedern dieser Bands setzt sich dieses prominent besetzte Sideproject zusammen.

Musikalisch hält der Name - so ungefähr zumindest - was er verspricht. Man könnte sagen wir haben es hier mit einem Crossover aus 80s Hardcore Punk und Metal zu tun - als ganz wage eine Mischung aus Reagan Youth und Iron Maiden. Das stimmt nicht so ganz und war sicher auch nicht der Gedanke hinter dem Namen, doch für mich macht es Sinn.

Allerdings klingt die Mucke letztendlich als wären Cannibal Corpse auf Hardcore Thrash umgestiegen. Gore Texte treffen also auf ultrakurze Krachgewitter.

Als ich im Oktober in den USA war, waren sie zwischen der Bay Area und LA in aller Munde und so denke ich, dass die Band aus Richmond, Virginia auch hier wie ein Baseball Schläger auf dem Kopf so manchen Metalheads und Crust Punks landen wird.



Superbowl schauen, NHL Trikots, Jordans und Bulls Caps tragen, Baseball auf der Playse zocken und sogar Songs für MLS Teams schreiben. US Sport ist so populär wie lange nicht mehr und gehört genreübergreifend auch bei Musikern längst wieder zum guten Ton. Manche Bands gehen aber noch einen Schritt weiter und widmen gar ihren Bandnamen dem Sport. Wobei es sich dabei auffällig oft um Emo Core Bands handelt.



Modern Baseball (USA)


Es gab mal eine Zeit als das Wort Emo noch einen guten Klang hatte. Als es nämlich noch kein Haargeglätteten Emo Kids gab, sondern ehemalige Hardcore Bands die sich mit neuen Projekten in Richtung emotionalem Pop Punk oder Alternative orientierten. So entstand das Subgenre Emo Core und Bands wie Jimmy Eat World und Rival Schools wurden ohne Kajal und schwarze Haare als Nebenströmung des Pop Punk der 00er Jahre über die Grenzen der USA bekannt.

Jetzt wo der Verkleide-Kinder-Emo nach und nach an Bedeutung verliert und sich ehemalige Aushängeschilder wie Bring Me The Horizon neu orientieren scheint das Comeback des originalen Emo Cores gekommen zu sein.

Der Sänger von Modern Baseball aus Philadelphia, Pennsylvania sieht jedenfalls nicht gerade wie ein Emo Kid aus und ist auch gar nicht mal so sportlich wie man denken möchte bei dem Bandnamen. Aber das ist auch ziemlich egal. Immerhin hat er eine großartige Stimme und sein Aussehen passt viel besser zum Loserimage eines College Außenseiters als ein braungebrannter Alex Rodríguez-Typ.

Modern Baseball lässt sich auch viel besser zum Sonnenuntergang als im Stadion hören...



The Rookie League (UK)


Fängt man an Bands wie American Football oder Title Fight bei YouTube zu hören, kommt man schnell auch auf Major League und schließlich zu einer Band mit dem unwahrscheinlichen Namen The Rookie League. Der Fünfer aus Sheffield, hat sich scheinbar ein Beispiel an Major League genommen, empfindet sich aber womöglich noch nicht als ganz so professionell.

Dabei versteht die Band etwas von dem was sie tut. Eingängiger Emo Pop Punk mit Potenzial. Die Band macht Lust auf mehr und dieser Song hier ist sogar schon fast vier Jahre alt:




Kein Hip Hop dieses Jahr?


Verrückte Hunde (D)


Oh doch. Nicht nur weil Scu mein Homie ist, feiere ich die Verrückten Hunde seit dem ersten Album "1 x 1 = 1". Doch der Durchbruch kam erst Ende 2014 als Chapter One / Universal Music auf das aktuelle Album "Tohuwabohu" aufmerksam wurde. So kam was kommen musste: Am 30.01.2015 wurde Tohuwabohu re-released und ist jetzt nicht nur in jedem guten Plattenladen sondern auch bei Media Markt, Saturn, Amazon und iTunes zu finden - übrigens mit zwei neuen Songs.

Mein Lieblingstrack des Albums bleibt aber dieser hier:



Watsky (USA)



Diesen Namen sollte man sich merken. Bereits seit 2006 macht er sich als Poetry Slammer und seit 2009 als Rapper einen Namen in der Bay Area und darüber hinaus. Die Vans Warped Tour führte ihn nicht nur durch die USA, sondern sogar bis nach Berlin.

Inzwischen hat der junge Mann aus San Francisco Konzerte in ganz Europa absolviert und sich auch hier eine recht kleine, aber dafür umso euphorischere Fanbase erspielt. Ein Konzert von Watsky gleicht einer Huldigung. Mit diesem kleinen Hip Hop Poetry Nerd kann man sich scheinbar wunderbar identifizieren, wenn man schon über 25 ist und sich auf anderen Hip Hop Konzerten bereits alt vorkommt.

Sein Song mit Wax (der es 2013 durch seinen Sommerhit "Rosana" in Deutschland zu einiger Berühmtheit brachte) hat Watskys Bekanntheit diesseits des Atlantiks sicher auch nicht geschadet.

Was auch nicht schadet, ist mehr Watsky hören - besonders Montags und Freitags...


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